Welche Unternehmensstruktur sollte ich verwenden?

Nachdem Sie sich für die Selbstständigkeit entschieden haben, ist es wichtig, die optimale Rechts- und Steuerstruktur für Ihr Unternehmen zu wählen. Die für Sie geeignetste Struktur hängt von Ihrer persönlichen Situation und Ihren Zukunftsplänen ab. Ihre Entscheidung hat Auswirkungen auf Ihre Besteuerung, Ihr Haftungsrisiko gegenüber Gläubigern und weitere Aspekte.

Folgende Optionen stehen Ihnen zur Verfügung.

Einzelunternehmer
Dies ist die einfachste Art, Geschäfte zu tätigen. Es gibt nur wenige Formalitäten, die wichtigste davon ist die Meldung an das Finanzamt (HMRC). Sie sind verpflichtet, Geschäftsunterlagen zu führen, um Ihre Gewinne jährlich zu berechnen. Diese bilden die Grundlage für Ihre Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge. Alle so erzielten Gewinne gehören Ihnen automatisch. Die geschäftlichen Angelegenheiten eines Einzelunternehmers sind rechtlich nicht von seinen persönlichen Angelegenheiten zu trennen. Das bedeutet, dass Sie im Falle von Schulden bis zu Ihrem letzten Vermögen für deren Begleichung haften.
Partnerschaft
Eine Partnerschaft ist eine Erweiterung der Einzelunternehmung. Hierbei schließen sich zwei oder mehr Personen zusammen, bündeln ihre Talente, Kunden und Geschäftskontakte, um gemeinsam ein erfolgreicheres Unternehmen aufzubauen, als es ihnen einzeln möglich wäre. Die Partner vereinbaren, den gemeinsamen Gewinn nach vorher festgelegten Prozentsätzen zu teilen. Es empfiehlt sich, einen Partnerschaftsvertrag aufzusetzen, der die Regeln der Zusammenarbeit festlegt. Partner werden wie Einzelunternehmer besteuert, jedoch nur mit ihrem jeweiligen Anteil am Partnerschaftsgewinn. Wie Einzelunternehmer haften auch die Partner rechtlich für die Schulden des Unternehmens. Jeder Partner haftet gesamtschuldnerisch für die Schulden der Partnerschaft. Können einzelne Partner ihren Anteil an den Partnerschaftsschulden nicht begleichen, fallen diese Schulden den übrigen Partnern zu.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Eine GmbH ist eine von ihren Eigentümern rechtlich eigenständige Person. Sie kann selbstständig handeln, Vermögen besitzen und Verbindlichkeiten eingehen. Ihr Eigentum an der GmbH wird durch den Besitz von Aktien anerkannt. Wenn Sie gleichzeitig für die GmbH arbeiten, sind Sie sowohl Eigentümer (Aktionär) als auch Angestellter. Erwirtschaftete Gewinne gehören der GmbH. Möchten Sie Geld aus der GmbH entnehmen, müssen Sie entweder eine Dividende an die Aktionäre auszahlen oder sich als Angestellter ein Gehalt auszahlen lassen. Ihr Vorteil: Sie können beides kombinieren, um Ihre Gesamtsteuer- und Sozialversicherungsbeiträge zu minimieren. Unternehmen zahlen Körperschaftsteuer auf ihre Gewinne, nachdem Ihr Gehalt ausgezahlt wurde, aber bevor Ihre Dividende ausgeschüttet wird. Eine effektive Steuerplanung erfordert die gemeinsame Betrachtung von Gewinnen, Gehalt und Dividenden. Die Rechtsform der GmbH bietet viele Vor- und Nachteile. Neugründungen sind als vorgefertigte Unternehmen möglich, sogenannte „Standardgesellschaften“. Diese Gründungsformen werden jedoch immer seltener, da die Gründung von Unternehmen heutzutage durchschnittlich nur noch drei Stunden statt Tage dauert. Bei der Führung eines Unternehmens fallen zusätzliche administrative Aufgaben an, wie die Erstellung des Jahresabschlusses, die Erfüllung der Pflichten des Gesellschaftssekretärs und die Lohnsteuerabführung. Ein großer Vorteil einer GmbH besteht darin, dass Ihre persönliche Haftung auf das von Ihnen eingezahlte Stammkapital beschränkt ist.
Kommanditgesellschaft
Eine Limited Liability Partnership (LLP) ist rechtlich einer Kapitalgesellschaft sehr ähnlich. Sie wird in allen Belangen wie eine Kapitalgesellschaft verwaltet, außer bei der Besteuerung. Hier wird sie wie eine Personengesellschaft behandelt. Daher unterliegt sie der beschränkten Haftung sowie den administrativen und gesetzlichen Verpflichtungen einer Kapitalgesellschaft, jedoch nicht deren Flexibilität bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. LLPs eignen sich besonders für mittlere und große Personengesellschaften.
Kooperative
Eine Genossenschaft ist eine genossenschaftliche Organisation, die ihren Mitarbeitern gehört. Ein Beispiel hierfür ist die John Lewis Partnership. Solche Strukturen erfordern fachkundige Beratung.
 

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